UND WIR?

Der Künstler "fliegt", der Wissenschaftler "hinkt", aber wir denken nicht weiter darüber nach. Wir fangen an, zu experimentieren.

Das Wir, aus Dus und Ichs bestehend,  ist das beste Instrument für Aneignungen und Annahmen. Nehmen wir einmal an, es gäbe die Ultramultilichtgeschwindigkeit. Ein Freund sagte mir einmal: „Du, alles was wir uns ausdenken, wird eines Tages existieren“.
Und wir Menschen machen begeistert Erfindungen. Wir haben Gesetze und Regierungen erfunden, die unsere persönliche Freiheit unterdrücken. Auch in der Problemfindung sind wir erfindungsreich, um uns dann gegenseitig die Lösungen zu verkaufen. Die Erfindung der Ausbeutung ist sicher unser am liebsten ausgeübtes Patentrecht. Wir sind auch unschlagbar kreativ im Projizieren und Entwerfen. Und unsere Kreativität gerät in ein Wechselspiel zwischen Schöpfung und Zerstörung, Konstruktion und Destruktion.
Es gibt einen Song mit der Zeile: “Macht kaputt, was euch kaputt macht“. Wörtlich aufgefasst, bleibt es einseitig bei der Zerstörung. Andererseits kann es auch bedeuten, einer negativen Auswirkung ihrer Funktion zu berauben, so dass sie nicht mehr wirksam ist.
Dieses Lied hatte einst linksradikalen Charakter und erhitzt neuerdings auch rechtsradikale Zusammenkünfte.
Wir, die Menschen, sind schon seltsame Geschöpfe.
Und wie der im Osten geborene, später im Westen lehrende Georges Ohsawa uns weiter erklärt: „…wir haben alles. Schon vor unserer Geburt war seit Millionen von Jahren alles für uns Notwendige bereit: Sonne, Sterne, Planeten, Luft, Tag und Nacht, die Jahreszeiten, die Gravitation, die Energien, der Magnetismus, die Insekten, die Vögel, die Fische, die Blumen, die Meere… Und das ist noch nicht alles. Wir haben unseren Körper und unsere Seele, unser Urteil, unsere Erinnerungen und unseren Willen… Wir sind das Vollkommenste in diesem Universum. Ohne es zu wissen, besitzen wir das unendliche Glück. Aber wir suchen das endliche Glück, das Vergnügen, Vermögen, Macht, Ehre, Kenntnisse, Gewalt, Waffen. Wir wollen nicht wissen, dass all das illusorisch, vergänglich, nutzlos ist…“ Endet dann so eine wunderbare Schöpfung  im Chaos, in der Zerstörung?
Da wir ja seltsam sind, ist dies nur eine von vielen Sichtweisen auf uns.
Die alten Griechen sahen es eher umgekehrt, so dass aus der absoluten Unordnung, dem Chaos, der Kosmos, die gestaltete Ordnung, entstand. Und wir uns im Laufe von Millionen Jahren in einem dem Chaos entstammenden, und immer weiter durchstrukturierten, virtuellen Datennetz aufhalten können.
Versuchen wir jetzt einen Blick auf das interaktionelle Erleben zu werfen, das sich im Wir quasi kreativtherapeutisch einstellen kann. In unserer Arbeit, auf unserer Reise, auf die im link <Arbeit> näher eingegangen wird, nehmen wir an unserer inneren und äußeren Welt teil . Vielleicht finden wir einen gemeinsamen Erlebnisraum, der uns eine Perspektivenerweiterung schafft. Je nachdem, was wir da erleben und zur Anschauung bringen.
Mein Ich ist ja für ein Du subjektiv und vorläufig, und alle meine persönlichen Anschauungen können jederzeit hinterfragt werden, und sie müssen nicht geteilt werden. Aber sie können zur Gestaltung eigenen Handelns und Erlebens genutzt werden.



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